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SB Gladbeck l - BVR lll 2:8 (2:3)

Der Wahnsinn der Hegeroad zu Gast in Schwarz Blau für ein Trainerduell der Extraklasse. Peter Neururer, der sich auf den Schnurrbart geschrieben hat, mit seinen Rentforter Jungs das Lokalderby zu gewinnen, trifft auf Hans Sarpei und seine Schützlinge aus dem Gladbecker Süden. Ein Duell, das so viel Aufsehen erregt, dass sogar das Fernsehen vorbeikommt. Bereits die vorhergegangene Trainingswoche war für die Bumaye Elf alles andere als normal. Neururer bestand darauf, das Trainingsprogramm der aktuellen und der kommenden Wochen zusammenzulegen und an zwei Tagen innerhalb nur einer Woche zu trainieren, um technische und taktische Mängel unserer Mannen auszubügeln.  Eine Umstellung fürs Griese Team, aber ein Opfer, das sie bereit waren zu erbringen. Etwa 400 angereiste Zuschauer ließen sich vom Wetter des Vormittags nicht abschrecken und fanden den Weg zu guten Gastgebern an der Roßheidestraße, an der Frauen, wie es sich im Kreisligafußball gehört, keinen Eintritt zahlen und Kinder und Jugendliche ihre gefälschten Schülerausweise zuhause lassen können, da auch sie nicht zur Kasse gebeten werden. Früher eine Selbstverständlichkeit, heutzutage eine Erwähnung wert. Der Support der Renforter zeigte sich zu dieser Gelegenheit in Topform und präsentierte in grün-gelb-roten Rauch gehüllte Banner auf Topniveau. Frei nach Peter Neururer: „Datt is europäische Weltklasse.“ Hinten einfach, vorne schnell. Was sich anhört wie ein Werbespruch der Blue Oyster Bar, ist Neururers Masterplan für einen Rasen, der in seinem Leben schon bessere Tage und vor allem weniger Regen gesehen hat. Neururer wollte das Spiel in die gegnerische Hälfte treiben, um Fehler hinten zu vermeiden und vorne zu erzwingen und so begann die erste Hälfte stürmisch. Die Rentforter legten los wie die Feuerwehr und spielten sich bereits zu Beginn des Spiels immer wieder gute Möglichkeiten vor dem gegnerischen Kasten heraus, ließen bei ihrer riskanten Ausrichtung den Schwarz Blauen jedoch regelmäßig Räume für gefährliche Konter. Bis zur 21. Minute mussten sich die Zuschauer gedulden, ehe Sven „Big Swiffty“ Kreisler die Flanke von Steffen Helten im Netz der Gastgeber unterbringen konnte. Sieben Minuten lang konnten sich daraufhin Rentforts, in der Anfangsphase deutlich zu hart rangenommene, Kadaver etwas erholen, bis der Ausgleich der Gastgeber den Druck wieder erhöhte. Nach einer Flanke in den Sechzehner der Bumaye Exekutive ist es unser eigener ein Mann Abwehrbolide Dennis „Dicken“ Schlichting, der den Ball technisch sauber unhaltbar gegen die Laufrichtung des herauseilenden eigenen Hintermannes Maik „Freshko“ Peschke köpft und die Zeiger zurück auf null stellt. Ein herber Rückschlag für Neururers dreckiges Dutzend, das sich bis dahin die deutlich besseren Chancen herausgespielt hatte. In der 39. Minute dann die kalte Dusche. Schwarz Blau dreht das Spiel nach einem Rentforter Fehlpass in der eigenen Hälfte und geht mit 2:1 kurz vor der Halbzeit in Führung. Neururer tobt an der Außenlinie. Das war es, was er mit einfacher Spielweise auf diesem Acker verhindern wollte. Neururers Feuer übertrug sich auf die Mannschaft, denn bereits drei Minuten später die Antwort: Nach einer Rentforter Ecke findet der Ball im Gewimmel den Weg zum mit aufgerückten Kapitän Bastian „Buddy“ Drews, der in Gerd Müller Manier genau dort steht, wo ein Verteidiger, der denkt er wäre Stürmer, stehen muss, wenn er denkt, dass ein Stürmer dort steht, wo ein Verteidiger denkt. Verwirrende Zeiten im gegnerischen Sechzehner - 2:2. Drei weitere Minuten später -Rentfort hatte nun seinen Rhythmus gefunden- der nächste Treffer der Gäste: Steffen „Fummel“ Helten verwandelte nach einer Ecke und verhalf seiner Elf zur erneuten Führung, mit der es in die Pause gehen sollte. In der Halbzeit nutzte Wortakrobat und Anekdotendompteur in Personalunion - Peter Neururer - alle Mittel um den Wind in den Segeln seiner Mannschaft aufrecht zu erhalten. Jetzt galt es dran zu bleiben und vorne weiter aggressiv, volle Offensive zu spielen um den Schwung der ersten Hälfte mit in die zweite zu nehmen. Heiß wie Frittenfett, begannen die Rentforter Mannen, wie sie in die Halbzeit gegangen waren und ließen erneut exakt drei Minuten verstreichen, bevor Fabian „Benne“ Krämer zum entspannenden 2:4 einnetzte. Drei Minuten hin und her, dann der Abschluss. Eine der wenigen taktischen Ausrichtungen, die man in Rentfort nicht extra unterrichten muss. Mit dem Tor schaltete Rentfort einen Gang runter, um den Gegner kommen und hoffentlich in Konter laufen zu lassen. In der 62. Minute dann die Vorentscheidung. Schwarz Blau dezimierte sich selbst mit einem nicht ganz zu Ende gedachtem taktischen Nachtreten im Mittelfeld und musste fortan zu zehnt gegen die Übermacht aus Rentfort bestehen. Ein gefundenes Fressen für Taktikfuchs Peter Neururer, der das Spiel nun nicht zum Sieg verwalten möchte, sondern mit Nikolai „Küken“ Bastian einen schnellen Offensivspieler bringt und dem bis dato bärenstarken Pattex im Mittelfeld Jan Kaiser die verdiente Pause beschert. Das Spiel sollte in die Breite gezogen werden, um dann mit Bastian und dem zur Halbzeit eingewechselten Ella „König“ Kollich, explosionsartig Druck über die Flügel zu machen. Der ebenfalls eingewechselte Julian „Schwain“ Schwan, der die Geschwindigkeit im Herzen mehr als in den Beinen trägt, sollte in diesem Offensivfeuerwerk für die Kontrolle im defensivem Mittelfeld sorgen. Neururers Plan sollte aufgehen und so verwandelte sich das bis dato spannende Spiel mit spielerisch überlegenen Rentfortern zu einem regelrechten Schützenfest. In der 72., 75., 77. und 80. Minute sind es Kollich, Schwan sowie erneut Kreisler und Krämer, die das Ergebnis auf den Endstand von 2:8 hochschrauben und gleichzeitig ein deutliches Zeichen an den Rest der Liga senden. Hans Sarpeis Plan, Rentfort niederzulaufen und ab der 60. Minute langsam die Kontrolle zu übernehmen, ist nicht aufgegangen. Hätte Sarpei seinen Co-Trainer und Chefagenten Kenny Krause am Wochenende zu Frau Jadra in die Ecke, der Stammkneipe von Rentforts Dritten, statt zum Trainingsplatz geschickt, hätte er vielleicht anders aufgestellt, denn wer denkt, dass in Rentfort eine Party zu Ende wäre, nur weil gut die Hälfte der Mannschaft ihre Beine nicht mehr spürt, ist falsch informiert und wird am Ende des Tages mit 8 Dingern nach Hause geschickt. Abschließend kann man sagen, dass Peter Neururer und BV Rentfort III ein Duo bilden, mit dem noch zu rechnen sein wird. Peter ist das Ying zu unserem Yang und gleichzeitig selbst genügend Yang für ordentlich Bambule. Wer das Spiel und die Vorbereitung dazu im Fernsehen miterleben möchte, hat am 20.12.2017 um 19:00 auf Sport 1 in der Sendung „Hans Sarpei -das T steht für Coach-“ die Möglichkeit dazu. 0:1 Sven Kreisler (22.) 1:1 Dennis Schlichting (ET, 28.) 2:1 Patrick Körner (39.) 2:2 Bastian Drews (42.) 2:3 Steffen Helten (45.) 2:4 Fabian Krämer (49.) 2:5 El Amin Kolich (72.) 2:6 Julian Schwan (75.) 2:7 Sven Kreisler (79.) 2:8 Fabian Krämer (80.)