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BVR - SV Zweckel II 8:0 (3:0)

Rentfort empfängt seinen Nachbarn aus Zweckel am heiligen Ostermontag im Präsidentenpark der Hegestraße 120A. Hatte im ersten Versuch die Partie auszutragen noch der Wind ein Wörtchen mitzureden, beschert das Hoch „Swiggidy“ den zahlreich erschienenen Supportern milde Temperaturen und strahlenden Sonnenschein. Perfekte Bedingungen für ein ruhiges Osterfest, denken sich auch die Gäste... Was sie nicht wissen: In Rentfort feiert man vier Tage am Stück Karfreitag. Wer mitfeiern möchte, sollte auf Leid eingestellt sein. Zu Beginn der Partie braucht die Bumaye Elf eine gewisse Anlaufzeit, um warm zu werden, erkennt jedoch schnell, dass hier heute nichts Anderes akzeptabel ist, als Zweckels vollständige fußballerische Demontage. Immer wieder fahren die Hausherren schnelle Angriffe über die Flügel oder überlegte Vorstöße durchs Zentrum, auf die die Gäste keine Antwort finden. In der 22. Minute ist es Ella „Elsa“ Kollig, der einen dieser Vorstöße zu nutzen weiß, im richtigen Moment startet und den Torreigen eröffnet. Nur zwei Zeigerumdrehungen später steht Podi „Phillip“ Potratz da wo ein Stürmer stehen muss, hält nach Zuspiel von Sven „Widerstand Swaglos“ Kreisler die Hufe rein und erhöht auf ein komfortableres 2:0. „Wenn der Potratz eins kann, dann stehen“, kommentiert Hobby Physiotherapeut Olli Hess an der Seitenlinie. Ein Experte auf dem Gebiet des Stehens. Spätestens jetzt ist auch den Gästen klar, dass sie auf der heutigen Hochzeit eher Robb Stark, als John Snow sind. Die offensiv gut aufspielende und aussehende Griese Elf, angepeitscht von Stadionsprecher Christian „Kamille“ Kaminski kommt im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit zu guten Chancen, kann aber erst in der 39. Minute Profit aus den Angriffsbemühungen schlagen. Eine schnelle Kombination, über die rechte Seite mit Lieferservice in Potratz’ Wohnzimmer ­­- den Zweckler Fünf Meter Raum - führt zum hochverdienten Halbzeitstand von 3:0. Zu Pausentee, Spritzgebäck und der ein oder anderen Leckerei in der Kabine werden von Elsa die ersten Lieder angestimmt, während Dennis „Susi“ Radke über die Fliesen grätscht, um sich warm zu halten und Potratz seinen Offensivkollegen erklärt wo man steht, wenn man steht, wie er steht. Aufstehen. Weiter. Zweite Halbzeit. Jessi „K&K“ Hajder hat besonders gut zugehört und erhöht in der 49. Minute auf 4:0. Nur 5 Minuten später muss Griese selbst ins Spiel eingreifen. Ein Zweckler Akteur verliert die Orientierung und schießt den Ball am Seitenaus aus 3 Metern vollspann in Richtung des technisch tadellosen Bumaye Trainers. Halb Mensch, halb Maschine, die er ist, kann er das Spielgerät sauber verarbeiten und nimmt den Ball mit der Brust runter. Wo andere mit der technischen Meisterleistung prahlen würden, bleibt Griese bescheiden und räumt dem Passgeber 50% der Leistung ein. „Ohne ihn“, so Griese, „hätten die Zuschauer nicht die Ehre gehabt bei dieser gottgleichen Demonstration technischer Dominanz anwesend sein zu dürfen.“ Zu Ostern wird vom Trainer Demut gelehrt. Magisch. Von den Gästen ist und bleibt dieser Passschuss der einzige Lichtblick eines gebrauchten Montags.In der 63. Minute ist es erneut der Stehende Potratz, der diesmal aus 3 Metern verwandelt und den Spielstand auf 5:0 erhöht. Das kann ich auch, denkt sich ein Zweckler Verteidiger und erhöht wenige Minuten später aus gleicher Distanz auf 6:0 ins eigene Tor. In der 69. Minute setzt sich der 90 Minuten stark aufspielende Kaminski schön auf der linken Seite durch und flankt butterweich auf den treffsicheren Torjäger Timo „The Tank“ Tenk, der die Sohle draufhält und den Ball in die untere linke Ecke operiert. In der 85. Minute darf sich endlich auch Kreisler in die Torschützenliste eintragen. Kurz angezogen, lässt er zwei Zweckler Verteidiger stehen und schiebt bedacht zum Endstand von 8:0 ein.Nach 85 Minuten hat auch der Schiedsrichter genug und pfeift nach kurzer Besprechung mit Amnesty International das Spiel ab. „Zu krass“, wird er später zitiert. Zwei Törchen hätte man gerne noch geschossen, da Zweckel heute mit einem 8:0 noch sehr gut bedient war, am Ende kann man aber glücklich sein über das klare Ergebnis. Man konnte den Gästen ansehen, dass sie von der ersten Minute an aus Ehrfurcht vor den großen Namen der Rentforter erstarrt sind und diese Blockade über 90 Minuten nicht lösen konnten. Wer weiß... vielleicht spielt man ja nächstes Jahr gegen die erste Mannschaft von Zweckel und kann den Fans mal wieder ein spannenderes Derby bieten.