BVR - VfL Grafenwald 2:2 (0:2)
Nach zuletzt drei Spielen ohne Sieg wollte der BVR II vor heimischer Kulisse endlich wieder drei Punkte einfahren. Bei bestem Wetter hieß der Gegner an diesem Tag VfL Grafenwald. Beide Teams hatten bis dato die gleiche Punktzahl auf dem Konto. Wer nun ein ausgeglichenes und hart umkämpftes Spiel erwartet hatte, wurde schnell eines Besseren belehrt.
Von der ersten bis zur letzten Minute war der BVR II die spielbestimmende Mannschaft. Schon zu Beginn zeigten die Gastgeber, dass sie in der Lage sind, attraktiven Fußball zu spielen. Mit Mut und viel Ballbesitz startete man in die Partie – dennoch durfte der VfL bereits in der 6. Minute jubeln. Nach einem Konter fehlte beim BVR II die Staffelung, man ließ sich zu leicht überspielen, und so stand es 0:1.
Der Rückstand entmutigte die Hausherren jedoch nicht. Im Gegenteil: Der BVR II drängte weiter nach vorne. Niko Hinrichs hatte sogar eine Eins-gegen-eins-Situation mit dem Torhüter, die er leider nicht verwerten konnte. Viele zwingende Chancen ergaben sich allerdings nicht, da die geforderten Tiefenläufe und Verlagerungen über die Außen zu selten umgesetzt wurden. So rechneten die Zuschauer bereits mit einem 0:1 zur Pause – doch es kam schlimmer. Nach einem eigenen Einwurf vertändelte der BVR II den Ball, Luca Rüdel bedankte sich und erhöhte auf 0:2 für den VfL. Zwei Schüsse, zwei Tore – die Effizienz des Gegners und die, man muss es so klar sagen, Fehler des BVR II waren die Gründe für den Pausenrückstand.
Die Halbzeitansprache fiel dieses Mal kürzer aus, dennoch nahm sich das Team viel für die zweite Hälfte vor. Dass dies nicht nur leere Worte waren, zeigte sich schon in der 48. Minute: Nach einer schönen Kombination über die linke Seite landete der Ball bei Plono. Mit einem kurzen Dribbling und einer präzisen Flanke fand er Niko Hinrichs, dessen Abschluss über Umwege – auch mit Hilfe des Gegners – den Weg ins Tor fand. Der Anschlusstreffer: 1:2! Der BVR II war wieder da, der Wille zum Sieg war deutlich spürbar.
Doch das Problem aus Halbzeit eins blieb bestehen. Trotz gefühlten 80 % Ballbesitz fehlten die klaren Torchancen, da die Vorgaben des Trainers weiterhin nicht konsequent umgesetzt wurden. Zwanzig Minuten vor Schluss stand es immer noch 1:2, und echte Gefahr entstand kaum. Dann kam die 70. Minute: Alexander Koitek, bekannt für seine Traumtore, fasste sich aus 20 Metern ein Herz und jagte den Ball unhaltbar ins Netz – 2:2!
Mit Rückenwind drängte der BVR nun sogar auf den Siegtreffer und konnte sich bei Kontersituationen stets auf Martin Kyas verlassen – an dieser Stelle ein großes Dankeschön fürs Aushelfen! Kurz vor dem Schlusspfiff hatte der BVR II die Riesenchance zum 3:2. Plono legte den Ball perfekt auf den freistehenden Nick Hosbert ab, doch dessen Abschluss segelte über das Tor.
Am Ende blieb es beim 2:2. Ein Punkt gewonnen oder zwei Punkte verschenkt? Das mag jeder selbst entscheiden – die Statistiken jedenfalls sprechen klar für den BVR II.
Allerdings muss ein Thema offen angesprochen werden: Seit nunmehr vier Spielen in Folge schenkt sich der BVR II die Gegentore praktisch selbst ein. Es sind immer wieder dieselben Fehler, die angesprochen werden – doch eine Veränderung bleibt aus. Dazu kommen weitere Unkonzentriertheiten, die bereits mehrfach thematisiert wurden. Der Trainer betonte zwar, dass die Spielweise grundsätzlich gut war, dennoch fehlt ihm das Verständnis dafür, dass die gleichen Fehler wieder und wieder passieren.
Die Mannschaft hat sich deshalb klar vorgenommen, das Ruder herumzureißen und die Vorgaben endlich konsequent umzusetzen. Wir sind überzeugt, dass mit der nötigen Disziplin auch der Erfolg zurückkehrt – und wollen das schon nächste Woche gegen den SSV/FCA Rotthausen unter Beweis stellen!