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Hallenfußballfest

Natürlich saßen auch Samstag einige Eltern mit Stift und Zettel auf der Tribüne, hielten Tore und Ergebnisse fest und wussten am Ende, welcher Gladbecker Verein die „beste“ Mannschaft aus 7- und 8-Jährigen stellt. Nur: Eine Siegerehrung dafür gab es nicht – genauso wenig wie einen Stadtmeister.

 

Beim „Spielfest“ der Gladbecker F- und G-Junioren ging es in diesem Jahr erstmals ausschließlich um die Fairness und den Spaß am Spiel. „Man kann ja nicht verhindern, dass der ein oder andere mitrechnet“, sagt Dennis Dörnemann, Jugendleiter von Ausrichter BV Rentfort. „Aber insgesamt ist es hervorragend gelaufen, wir sind voll zufrieden. Dass es keinen Meister gibt, wurde sogar besser aufgenommen, als gedacht.“

 

Erstmals spielten die Jüngsten komplett nach den „Fair-Play-Regeln“ – es werden keine Tore gezählt, keine Tabellen geführt und es gibt keinen Schiedsrichter. Erst in allerletzter Instanz kann ein unparteiischer Trainer als „Spielbegleiter“ eingreifen. Die meisten Tor- und Foulentscheidungen regeln die kleinen Jungs und Mädels aber problemlos selbst. „Man muss Kinder einfach nicht so früh mit Ergebnisdruck belasten“, sagt Dörnemann und überzeugte damit: „Man merkt natürlich, dass die Trainer Fußballer durch und durch sind und auch gewinnen wollen. Aber es sind sich eigentlich alle einig, dass das Konzept Sinn ergibt.“ Die Diskussionen, ob das Turnier ohne Sieger nicht entwertet würde, gab es natürlich – die hatten die Verantwortlichen mit einer Info-Kampagne allerdings schon ins Vorfeld verlagert. „Wir haben mit allen Trainern gesprochen und Flyer verteilt, alle wussten Bescheid“, so Dörnemann. „Die Diskussionen und Argumente kennen wir natürlich und waren darauf vorbereitet.“ Unter dem Strich bleibt aber: „Alle hatten Spaß.“ Und darum geht es doch.

 

Verbesserungspotenzial gibt es natürlich trotzdem: Zum Beispiel könnten 2019 aus drei Turnieren (F1, F2, G) zwei Wettbewerbe werden. In einem Jahrgang waren nur vier Mannschaften am Start. Die Fair-Play-Regeln sollen aber unbedingt beibehalten werden – und Zettel und Stift sind auf der Tribüne dann wirklich überflüssig.

Quelle: WAZ Lokalsport Gladbeck