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BVR - VFB Hüls 3:0 (3:0)

„Kann der BV Rentfort erstmals ein Spitzenteam schlagen?“, fragte die WAZ im Vorbericht zum Spiel des Tabellenzweiten gegen den Tabellenvierten aus Marl-Hüls.  Neben der hiesigen Lokalpresse, stellten sich die 200 Zuschauer an der Hegestrasse die gleiche Frage.

Die erste Antwort hatte Dominik Stukator nach gut 6 Minuten parat. Mit einem speziell trainierten Tigerschuss aus 15m zentraler Position, ließ Rentforts Nummer 10 den gegnerischen Keeper schlecht aussehen und erzielte den frühen Führungstreffer. Zitat Kasper Gorzelany nach dem Spiel: „Beim Schuss vom Dome habe ich den Hintern herausgestreckt und somit dem Torhüter die Sicht genommen.“ Tigerschuss, Kaspers Allerwertester oder Torwartfehler? Die Wahrheit liegt wie so oft irgendwo dazwischen.

Die ersatzgeschwächten Rentforter, die die neuerlichen Ausfälle von Potratz, Deucker, Haufe und Kapitän Steinhaus verkraften mussten, wurden mit andauernder Spielzeit stärker und stärker. Kasper Gorzelany, der nach seinem 2. Platz beim Karaoke-Wettbewerb von Freitagabend ohne Stimme auf dem Platz stand, konnte immer wieder gestenreich aufdrehen und leitete im Verbund mit Mittelfeldstratege Jan Trampe die ungenutzten Chancen für Slawinski, Stukator und Hajder ein.  

Nach einer knappen halben Stunde wackelte Trampe seinen Gegenspieler im Strafraum aus und konnte nur durch ein Foul am Torschuss gehindert werden.  Folgerichtig zeigte der insgesamt gute Schiedsrichter auf den Elfmeterpunkt.  Stukator schickte den Gästekeeper in die linke Ecke und den Ball in die rechte. 2:0 Rentfort.

Nur sieben Minuten später machte Rentforts Stürmer der letzten Silbe seines Nachnamens erneut aller Ehre und nickte einen Hajder Eckball zum 3:0 ein. Stu-ka-tor mit dem perfekten Hattrick. 1:0 mit links, 2:0 mit rechts, 3:0 mit dem Kopf.

Halbzeit.

Die Hülser Facebookseite titele nach Spielschuss „0:3  - ohne Chance.“ In der Tat verteidigte der Rentforter Defensivverbund fast alle Angriffsbemühungen des Gegners in der zweiten Halbzeit weg. Doch auch der seit Wochen stark aufspielende Keeper Kirstein wusste zu überzeugen, musste in zwei, drei brenzligen Situationen eingreifen und konnte seine Serie als 3:0-Torwart (3:0 Hüls, 3:0 Suderwich, 3:0 Zweckel, 0:3 Dülmen) ausbauen. Kirschi kann’s einfach vorne wie hinten.

Im Verlauf der zweiten Spielhälfte wurde das Spiel etwas zerfahrener. Die Marler Gäste liefen höher an und stellten die Rentforter Anspielstationen in Mittelfeld und Angriff besser zu, ohne jedoch Profit daraus schlagen zu können. Dies lag allen voran am Rentforter 6er Pascal „Paco“ Hingst. Der menschgewordene Mix aus Gattuso, Busquets und Guido Buchwald fing die meisten Angriffsbemühungen bereits im Mittelfeld ab. Hatte ständig die berühmte Fußspitze dazwischen und stürzte sich in jeden Zweikampf, um genau diesen zu gewinnen.

Als nach 60 Minuten das solide Startelfdebüt von Tobias Stukator endete, fand sich Paco neben dem bärenstarken Abwehrchef Sebastian Blume, in der schon vor Spielbeginn neu formierten Viererkette, wieder.  Neben Lars Wulfert, der in Minute 70 mit einem Kopfball ans Lattenkreuz das 4:0 hätte erzielen können, komplettierte Mirko Hülskemper die Rentforter Zu-Null-Abwehrreihe.

Hülskemper, der im Bonez MC & RAF Camora Stil, seine 500 PS vom Freitagtraining auch Sonntag auf die linke Außenbahn bringen konnte, wusste ebenso zu überzeugen wie die eingewechselten Paul Nachtigal und Marvin Jorewitz.  Erneut Wulfert per Direktabnahme und Jesse Hajder per Schlenzer scheiterten mit ihren Abschlüssen nur knapp, um den sprichwörtlichen Sack zuzumachen.

Letztendlich war es die Einwechslung (88.) von Drittmannschaftspieler Steffen Helten, der dankenswerter Weise in der Ersten aushalf, die den Deckel auf das Spiel machte.

Sowohl Gast als auch Gastgeber stellten daraufhin ihre Angriffsbemühungen ein.

Die drei Punkte bleiben nach einer fußballerisch guten ersten Halbzeit und einer seriösen zweiten Halbzeit des Rentforter Spitzenteams verdient an der Hegestraße